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Positiv denken lernen: So verstehst und nutzt du deine Denksysteme richtig!

Hast du dich jemals gefragt, warum sich manche Gedanken wie von selbst einstellen, während du andere bewusst formen musst? Die Antwort darauf liegt in deinen beiden Denksystemen. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman beschreibt sie als System 1 und System 2. Wenn du lernst, wie diese beiden Systeme arbeiten und wie du sie bewusst steuern kannst, kann es dir leichter fallen, positive Gedanken zu trainieren und dein Leben in eine glücklichere Richtung zu lenken.

Deine Denksysteme verstehen

System 1 – Dein Autopilot System 1 arbeitet schnell, intuitiv und automatisch. Es reagiert instinktiv auf Situationen, ohne dass du bewusst darüber nachdenken musst. Wenn du zum Beispiel plötzlich einem entgegenkommenden Ball ausweichst, ist das System 1 am Werk. Es ist hocheffizient und hilft dir, in deinem Alltag schnell Entscheidungen zu treffen. Doch dieser Autopilot hat eine Schwäche: Er basiert auf Erfahrungen und Gewohnheiten, die nicht immer positiv oder hilfreich sind. Negative Glaubenssätze, die du über Jahre hinweg verinnerlicht hast, werden hier gespeichert und können reflexartig und blitzschnell Einfluss auf deine innere Stimmung und Einstellung nehmen und so deine Gedanken auch negativ formen.

System 2 – Dein Denker System 2 ist langsamer, bewusster und analytischer. Es kommt zum Einsatz, wenn du über eine schwierige Entscheidung nachdenkst, ein Problem löst oder neue Gewohnheiten etablieren willst. Hier hast du die Chance, alte Denkmuster zu hinterfragen und zu verändern. Doch System 2 ist nicht von Natur aus aktiv; es muss bewusst eingeschaltet werden – und das braucht Energie und Übung. Dieser Energieaufwand kann anfangs anstrengend sein, weshalb viele Menschen die Umsetzung neuer Gedankenmuster wieder beiseitelegen.

Grafik: Positiv Denken das Zusammenspiel unserer Denksysteme verstehen
Grafik aus dem Buch How to Happy Yourself

So entstehen positive Gedanken und Veränderung

Diese beiden Systeme stehen in einer ewigen Wechselwirkung. System 1 beeinflusst, wie wir die Welt spontan wahrnehmen, während System 2 die Möglichkeit hat, diese Wahrnehmungen zu hinterfragen und bewusst zu verändern. Das Spannende ist: Mit bewussten Gedanken und ständiger Wiederholung können wir Einfluss auf unser unbewusstes System nehmen. Wenn du dir beispielsweise immer wieder vor Augen führst, wie dankbar du für bestimmte Dinge in deinem Leben bist, wird dein System 1 diese Dankbarkeit nach und nach als Grundhaltung übernehmen. Langfristige Veränderungen sind möglich, wenn du bereit bist, dranzubleiben – gerade im Bereich Optimismus und positives Denkens.

Wenn du hier tiefer eintauchen möchtest, lege ich dir unser Buch “How to Happy Yourself” ans Herz. Hier geht es um unsere Denksysteme, die Verbindung zu unserem Nervensystem und was wir Schritt für Schritt tun können, um uns selbst bewusst zu werden und dieses Bewusstsein für unser persönliches gut und glücklich fühlen zu nutzen.

Die Macht deiner Gedanken

Deine Gedanken haben eine direkte Verbindung zu deinem Wohlbefinden. Sie beeinflussen deine Gefühle, deine Handlungen und sogar deine körperliche Gesundheit. Negative Gedanken können Stress auslösen, dein Selbstbewusstsein schädigen und deine Gesundheit als auch dein gesamtes Leben belasten. Positive Gedanken hingegen können dich ermutigen, motivieren und dir dabei helfen, Herausforderungen mit mehr Leichtigkeit zu begegnen.

Aber Vorsicht: Positives Denken bedeutet nicht, alles schönzureden oder negative Gefühle zu verdrängen. Es geht darum, bewusster mit deinen Gedanken umzugehen, konstruktive Sichtweisen zu entwickeln und deine Denkmuster aktiv zu trainieren. Und wie dir das gelingt, schauen wir uns im Nachgang an!

Wie du positive Gedanken trainierst

Damit System 2 dir hilft, positive Gedanken in deinem Alltag zu etablieren, braucht es bewusste Impulse und Wiederholung. Hier sind praktische Tipps und Übungen, die dir dabei helfen:

1. Gedanken bewusst wahrnehmen

Der erste Schritt ist, dir deiner Gedanken bewusst zu werden. Beobachte deine Gedanken, ohne sie zu bewerten. Was denkst du in stressigen Situationen? Welche inneren Dialoge wiederholen sich? Notiere negative Gedanken, die immer wieder auftauchen. Schon allein das Bewusstmachen gibt dir die Macht, sie zu verändern.

2. Negative Gedanken hinterfragen

Negative Gedanken sind oft Übertreibungen oder Verzerrungen. Frage dich:

  • Ist das, was ich denke, wirklich wahr?
  • Gibt es Beweise für das Gegenteil?
  • Wie würde ich die Situation betrachten, wenn ich optimistisch wäre?

Indem du deine Gedanken hinterfragst, entziehst du ihnen die Macht und öffnest dich für positivere Alternativen.

3. Dankbarkeit üben

Dankbarkeit ist eine der wirkungsvollsten Methoden, um dein Gehirn auf Positives zu programmieren. Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Das können kleine Dinge sein, wie ein Lächeln, das dir jemand geschenkt hat, oder der Duft deines Kaffees am Morgen. Durch diese Praxis trainierst du dein Gehirn, das Gute im Alltag wahrzunehmen.

4. Positive Affirmationen nutzen

Affirmationen sind kurze, kraftvolle Sätze, die dich an deine Stärken und dein Potenzial erinnern. Formuliere sie in der Gegenwart, zum Beispiel: „Ich bin stark und kann Herausforderungen meistern.“ Wiederhole diese Affirmationen täglich, um dein Denken und deine Emotionen auf eine optimistische Grundhaltung auszurichten.

5. Visualisierung einsetzen

Stelle dir vor, wie du eine Herausforderung erfolgreich meisterst oder dein Ziel erreichst. Male dir das Gefühl aus, das du dabei empfindest. Dein Gehirn kann nicht zwischen Vorstellung und Realität unterscheiden, sodass diese Übung deinen Fokus auf positive Ergebnisse lenkt.

6. Achtsamkeit und Meditation praktizieren

Achtsamkeitsübungen helfen dir, im Hier und Jetzt zu bleiben und deine Gedanken bewusster zu lenken. Meditation kann dich dabei unterstützen, negative Denkmuster loszulassen und Raum für positive Gedanken zu schaffen. Schon wenige Minuten täglich können einen großen Unterschied machen.

In unserem wöchentlichen Atem & Achtsamkeitstraining (Mindful Breathing Training) zeigen wir dir praktische Techniken und alltagstaugliche Übungen, mit denen du bewusst in die Achtsamkeit kommst und die Verbindung zu dir selbst wieder herstellen kannst.

Kleiner Einblick in die Wissenschaft hinter positiven Gedanken

Die Neurobiologie zeigt, dass unser Gehirn formbar ist – ein Prinzip, das als Neuroplastizität bekannt ist. Jedes Mal, wenn du einen Gedanken denkst, werden neuronale Verbindungen gestärkt. Indem du positive Gedanken bewusst wiederholst, baust du neue, stärkende Netzwerke in deinem Gehirn auf.

Die Positive Psychologie bestätigt ebenfalls, dass Optimismus und positive Emotionen die Lebensqualität steigern können. Sie verbessern nicht nur deine mentale Gesundheit, sondern auch deine körperliche Gesundheit, Beziehungen und beruflichen Erfolg. Hier lässt sich natürlich noch viel tiefer einsteigen, aber dafür empfehle ich dir ebenfalls unser Buch und weiterführende Artikel und Inhalte im Internet.

Ebne dir deinen Weg in ein positives Mindset

Ein Prinzip, auf das wir immer wieder zurückgreifen, wenn wir mit Menschen arbeiten, ist das (Wohl-)Sein-Prinzip. Dieses einfache Prinzip stellt eine wertvolle Perspektive dar, indem es das menschliche Sein in seiner Ganzheit betrachtet, ohne es zunächst zu bewerten. Es geht darum, zu erkennen, dass unser Sein – also wie wir denken, fühlen, glauben und handeln – entweder in eine positive oder negative Richtung führen kann. Diese Neutralität eröffnet Raum für bewusste Gestaltung. Wir entscheiden, ob wir unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen in Richtung Wohlsein lenken oder nicht.

Als Glücksforscherin und Autorin sehe ich meine Aufgabe darin, Menschen wie dich dazu zu befähigen, diese Aspekte deines Seins in Richtung Wohlsein zu entwickeln. Und der erste Step das zu tun, ist das Trainieren einer optimistischen Grundeinstellung, um positive Gedanken bewusst zu fördern und gleichzeitig negative Denkmuster zu transformieren.

Denn wir alle sind die Schöpfer unseres Lebens – auch du. Und anfangs mag es ungewohnt sein, bewusst positive Gedanken zu trainieren, aber wie jede neue Gewohnheit wird es mit der Zeit leichter. Beginne mit kleinen Schritten und sei geduldig mit dir selbst. Erinnere dich daran, dass du die Macht hast, deine Denksysteme zu nutzen, um ein glücklicheres Leben zu führen.

Also, worauf wartest du? Dein nächster positiver Gedanke könnte der Beginn einer völlig neuen Perspektive sein. Du hast alles, was du brauchst, bereits in dir – nutze es und bringe dein Leben zum Strahlen!

Ich wünsche dir alles Liebe auf deinem Weg, 

Vanessa

CTA Buch How to Happy Yourself - ein Leitfaden zum Selbst-Glücklichsein von Vanessa Stelz und Simone Markowski von VASIPA